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Sport 2000 Putz

Ingo Ortner @ the Lounge
Hans GuggenbergerHinter dem Wallfahrtsort Maria Luggau verbirgt sich eine Geschichte, die bis 1513 zurückgeht. "Sieben Schmerzen Stationen" begleiten die Wallfahrer zu ihrem Zielort.

Kleine Zeitung, 13.04.2025. Von Hans Guggenberger

Am "Schmerzensfreitag", das ist der Freitag vor dem Palmsonntag, ziehen die Maria Luggauer Kinder von der Ortschaft Tiefenbach zur Wallfahrtskirche. An den 14 Kreuzwegstationen verweilen sie betend und singend. "Das ist eine gute Einstimmung auf die Karwoche", sagt Jasmin Tiefenbacher, "bei den Kreuzwegstationen erfahren die Kinder das Leiden Christi und so verstehen sie die Geschichte der Karwoche besser". Den Kreuzweg hat sie mit den Kindern jedes Jahr in der Basilika gebetet. "Prior Pater Silvo hat uns auf die Idee gebracht, die Kreuzwegstationen draußen in der Natur zu gehen." Seit drei Jahren ziehen die Kinder von Tiefenbach zur Wallfahrtskirche. "Die Bilder an den Kreuzen tragen zum besseren Verstehen der Gebete bei", sagt Tiefenbacher. Aber nicht nur Kinder nehmen an der Andacht teil, auch viele Erwachsene sind bei dieser besinnlichen Stunde gerne dabei.

Über den Ursprung dieser Bildstöcke berichtet die Originalurkunde im Luggauer Klosterarchiv: "Im Jahre 1783 gab ein wohltätiger Mann, Josef Hanser, der damalige Bäckwirt, 20 Gulden mit der Bedingung, dass zu Ehren der schmerzhaften Mutter auf den Wegen, die die Wallfahrer nach Luggau benutzen, Bildstöcke von den sieben Schmerzen Mariens aufgestellt werden." Diese Information hat Albert Tiefenbacher den Unterlagen seines Großvaters und Heimatforschers Thomas Tiefenbacher entnommen. So begleiten heute noch die "Sieben Schmerzen Stationen" die Wallfahrer, die über den Kofelpass kommen, von Salach zur Wallfahrtskirche. In der Ortschaft Sterzen beginnen die Stationen für die italienischen Pilger aus Sauris, Bladen und Öfen. Jene Gläubigen, die vom Westen in Tiefenbach und vom Osten in Stoffanell ankommen, werden von den 14 Kreuzwegstationen zur Kirche geleitet.

Viele Wallfahrer, die zum Gnadenort pilgern, verweilen bei den Kreuzen und halten kurze Andachten. Aber auch die Luggauer ziehen in Prozessionen betend von einem Kreuz zum anderen. "So geschieht das bei den Bitttagen vor dem Fest Christi Himmelfahrt", erzählt die pensionierte Lehrerin Brigitte Lugger, "oder am Samstag vor Fronleichnam pilgern die Bewohner der Ortschaften Salach und Guggenberg im Gebet am 'Sieben-Schmerzen-Weg' zur Wallfahrtskirche." Im Zuge des Straßenbaues wurden die ursprünglich gemauerten Bildstöcke 1880 durch holzgezimmerte Kreuze mit kolorierten Drucken ersetzt.

Alle Kreuze haben das gleiche Aussehen und sind mit Leinöl in der liturgischen Farbe der Schmerzen Mariens gestrichen. Auf Bildern werden die Leidensgeschichte beziehungsweise die Schmerzen Marias dargestellt. "Seit Jahrhunderten betreuen Familien aus Luggau die Kreuze", erzählt Tiefenbacher, "sie werden, wenn notwendig, erneuert, gestrichen und natürlich immer wieder festlich geschmückt."

Da die Kreuze am Straßenrand stehen, mussten sie Straßenverbreiterungen immer wieder weichen und wurden teilweise nicht mehr aufgestellt. Lugger startete 1980 eine Initiative, um den Kreuzweg wieder zu komplettieren.

Der Wallfahrtsort Maria Luggau ist über 500 Jahre alt. 1513 ist der armen Bäuerin Helena im Traum die Gottesmutter erschienen und hat ihr aufgetragen, ihr zu Ehren eine Kirche zu errichten. Da Helena diese Traumvision nicht aus dem Sinn ging, stellte sie die "Echtheit" auf die Probe und entzündete im Acker eine Kerze, welche trotz Gewitters und Windes drei Tage lang nicht erlosch. Nach diesem "Beweis" ließ sie eine Pietà anfertigen. Nachdem erste Wunder geschehen waren, sprach sich dies schnell herum und immer mehr Pilger besuchten Luggau, wo an der Stelle des ersten Bildstocks bald eine größere Kirche und folgend die heutige Basilika gebaut wurde.

#pfarre #wallfahrten




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